Liebe Leser*innen,
ein schattiger Platz im Sommer ist ein echter Segen. Auf einmal scheint die Hitze erträglicher. Die Erleichterung, den brennenden Sonnenstrahlen nicht mehr ausgesetzt zu sein, ist körperlich spürbar.

Schatten und kühle Räume sind wichtig im Sommer und bei der aktuellen Rekordhitze sowieso. Wichtig für Gesundheit und Wohlbefinden. Die Einen zieht es unter den großen Baum im Schwimmbad, der nächste schlägt sein Bett im kühlen Keller auf. Und andere, die setzten sich in eine Kirche.

Viele der alten Kirchen bieten sich aufgrund ihrer Bauart ideal als Abkühlungsorte
an. Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) ruft gerade dazu auf, geeignete Kirchen als ebensolche zur Verfügung zu stellen. „So können wir einen Beitrag dazu leisten, dass es trotz Extremtemperaturen nicht zu Hitzetoden kommt. Deshalb möchten wir möglichst viele unserer Gebäude als Schutzräume öffnen“, sagt EKD-Ratsvorsitzende Annette Kurschus.

Mir gefällt an dem Konzept offene Kirche, dass es hier konkret wird: Vor Ort in der Kirche findet jede*r einen Platz! Zum Innehalten, Weinen, Lachen, Kerze anzünden und eben auch zum Abkühlen.

Zum Erholen. Um Schutz zu finden.
Im kühlen Schatten werden die Worte aus Psalm 63 spürbar. „Du bist mein Helfer und unter dem Schatten deiner Flügel frohlocke ich.“ (Psalm 63,8)

Ob jede*r flohlockt, also vor Freude jubelt, der*die dann im Schatten sitzt, das weiß ich nicht. Aber es kann Gelegenheit sein durchzuatmen, befreit von der drückenden Hitze, die Gedanken zu sortieren.

Und dann Gott als Helfer ansprechen, zum Beispiel mit einem Gebet:
„Gott, nicht nur die Hitze drückt mir auf mein Herz, auch anderes. Davon will ich dir erzählen … und ich danke dir Gott, für den Schatten, den du mir im Leben spendest und für die Momente, die sich anfühlen wie erfrischendes Wasser.“

Beten, was mich bewegt, mit Gott teilen, das kann sich so wohltuend anfühlen wie schützender Schatten. Probieren Sie es einmal aus.

Es grüßt Sie
Ihre Pfarrerin
Claudia Pisa