Liebe Gemeinde,
wenn Sie diese Worte lesen, ist das Tauffest am Bensheimer Badesee bereits einen guten Monat her. Fünfzig große und kleine Täuflinge waren mit ihren Familien, mit Freundinnen und Freunden, mit Fremden und vielen Pfarrerinnen und Pfarrern und Ehrenamtlichen am Bensheimer Badesee zusammen, um zu feiern. Und wie wir gefeiert haben. Es war ein tolles Ereignis zu einem besonderen Anlass: Taufe!Wir haben gefeiert, dass das Leben ein Geschenk Gottes ist.
Wir haben gefeiert, verbunden in einer großen Gemeinschaft.
Wir haben den Segen gefeiert, den Gott jedem Leben schenkt.
Segen, das ist für mich die Zusage, dass wir als Menschen nicht alleine sind, sondern Gottes Kraft bei uns ist. Und Leben und Segen gehören für mich zusammen.

Es gibt besondere Lebensmomente, da spüre ich den Wunsch nach Segen deutlich: ein Kind ist geboren. Oder, wenn zwei zu einem gemeinsamen Leben „ja“ sagen. Wenn wir einen geliebten Menschen für immer gehen lassen müssen.

Und dann sind da eher alltägliche Momente: Am Ende eines jeden Gottesdienstes gibt es Segen. Vor einer Reise oder am Abend vor dem Einschlafen kann Segen seinen Platz haben. Manche Familien oder Freund*innen haben eigene Rituale, die mit Segenswünschen verbunden sind, und an Geburtstagen singen wir „viel Glück und viel Segen“. Kennen Sie Momente, in denen Sie sich nach Segen sehnen?

Egal, ob alltäglich oder besonderer Moment: Segen kommt von Gott. So steht es schon ganz am Anfang der Bibel. Gott schuf den Menschen, männlich und weiblich, und dann segnet er sie. Segen muss man sich also nicht verdienen. Gott schenkt Segen.

Und wer Segen empfängt, empfängt Lebenskraft. Wird innerlich gestärkt. Weiß sich behütet und begleitet von Gott. Und geht dann so durchs Leben. Durch besondere Momente und durch den Alltag. Durch schöne und schwere Momente. Denn die gehören zu jedem Leben dazu. Und Segen ist auch Gottes Versprechen: Ich helfe dir da durch. Auch und gerade durch die schweren Momente.
Ich, Gott, bin bei dir!

Leben und Segen gehören für mich zusammen. Weil der Segen mitten hineinwirkt. Beim Tauffest haben wir das gespürt, in der fröhlichen, bunten Gemeinschaft, die wir waren. Nass war es übrigens auch, aber das gehört beim Taufen ja dazu. Inzwischen ist das Wasser, dass die Täuflinge bei der Taufe auf der Stirn gespürt haben, längst getrocknet.

Aber eins bleibt, bei den Täuflingen vom Tauffest und bei allen anderen Getauften. Eins bleibt, egal wie lange Ihre Taufe her ist, ob sie am Badesee oder am Taufbecken stattgefunden hat, im Babyalter, kurz vor der Konfirmation oder als Erwachsene. Eins bleibt, auch wenn das Wasser getrocknet ist, und das ist Gottes Segen und das damit gegebene Versprechen: Keinen Moment bist du allein!

Mit Segenswünschen grüßt Sie
Ihre Pfarrerin Claudia Pisa